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Die Arbeiten der englischen Künstlerin Zoe Toms, kommen von irgendwo tief im Inneren des Menschen. Sie benutzt die weibliche Form um Erinnerungen ihrer Kindheit zu verarbeiten. Durch ihre delikaten Skulpturen, Bilder und Animationen, drückt sie aus wie es sich anfühlt, zu leben. Sie entdeckt die dünne Linnie auf der wir als Mensch balancieren – zwischen den positiven und negativen Gedanken und Gefühlen. Ein ›Nest‹ kann schützen und Sicherheit geben, obwohl es ebenso zerbrechlich und angreifbar ist, wie das Leben.
Ausstellungseröffnung: Samstag, 10. Dezember 2016, 19:30 Uhr. Dauer der Ausstellung: bis Samstag, 07. Januar 2017.
Zur Eröffnung am 10. Dezember erklingt Live-Musik von Mr. Matt and the Mad Sonix. Zu hören wird Filmmusik sein - akustisch.
Passend zur Weihnachtszeit lesen die Gebrüder Weihnachtsbriefe deutscher Dichter. In kleinen Pausen laden die zwei die Besucher ein, gemeinsam weihnachtliche Lieder zu singen. Getränke und Gebäck stehen bereit, um einen vorweihnachtlichen Abend gemütlich-literarisch miteinander zu verbringen. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.
An diesem Samstag präsentiert das R² in seinem Oberstübchen bibliophile Raritäten. Durch privaten Kontakt ist die Buchhandlung im Besitz eines umfangreichen Konvolutes aus dem Verlag Klaus G. Renner (Zürich & Ottiglio). In dieser Sammlung können interessierte Kunden in meistens streng limitierten, zum Teil signierten Ausgaben stöbern und diese bibliophilen Kostbarkeiten selbstverständlich auch erwerben. In Hinsicht auf Ausstattung, Druck und Gestaltung sucht der Verlag lange nach Vergleichbarem. Mittlerweile können einzelne Arbeiten durchaus auch als Geldanlage gesehen werden. Remmels freuen sich über zahlreichen Besuch in der Holzgasse und interessante Gespräche rund um das Thema Buch. Gerne können im Anschluss an diesen Tag auch gesonderte Termine zur Besichtigung vereinbart werden. In Arbeit befindet sich eine (Preis-)Liste mit den angebotenen Titeln. Auch diese finden Sie hier pdf-Datei hinterlegt. Sie können Reservierungswünsche (Siehe Liste, Spalte ›R‹) äußern. In der Reihenfolge des Eingangs legen wir das von Ihnen Ausgesuchte für Sie zurück. Bitte faxen (02241.8668266) oder mailen (pr@bvb-remmel.de, Betreff: Renner-Aktion) Sie uns die entsprechende(n) Seite(n) oder die entsprechende(n) Nummer(n) unter Angabe Ihrer Anschrift bis spätestens zum 30. November 2016.
Nietzsches Verdikt, daß Goethe in der »Geschichte der Deutschen« ein »Zwischenfall ohne Folgen« sei, gibt vor allem für jene Aspekte des fernöstlichen Weltbürgertums Goethes, deren Aktualität angesichts der Möglichkeit einer künftigen, ganz neuen pazifischen Weltordnung ständig zunimmt, die die eurozentristische Belehrungsgesellschaft zwingen könnte, sich doch in eine Lesegesellschaft fernöstlicher Kulturen zu transformieren. Dr. Manfred Osten (»Goethes Entdeckung der Langsamkeit«, Wallstein-Verlag), der sieben Jahre in Asien gelebt hat, wird versuchen, diese Aspekte des fernöstlichen Weltbürgertums Goethes vor allem am Beispiel Japan – aber auch mit Seitenblick auf China – zu erläutern.
Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Dr. Osten – und evtl. einer kleinen Pause – wird Klaus Moog, Jahrgang 1940, der Japan seit mehr als 20 Jahren jährlich mehrfach bereist und dieses Land sozusagen als eine »Erlebniskultur« erfährt, über seine Beobachtungen referieren, die die Farbwahrnehmungen der Japaner in der Aneignung von Sprache betreffen. Seiner Meinung nach ergibt sich in diesem Zusammenhang eine Verbindung zu Goethe insofern, als dieser seine Farbstudien nicht so sehr als eine Theorie prismatischer Farben verstanden wissen wollte, sondern vielmehr als eine Anleitung zur Wahrnehmung von Farben selbst.
Marcus Bartelt und Martin Sasse sind seit langer Zeit aus der Jazzwelt in Köln – und auch weit darüber hinaus – nicht wegzudenken. Ihre Vita schmücken u.a. Konzerte und Aufnahmen mit Größen wie Al Foster, Steve Grossman, Sting, Jason Marsalis, DePhazz und Chilly Gonzales, neben vielen eigenen, z.T. gemeinsamen Bandprojekten. Beide verbindet eine über die Jahre stets gewachsene und intensive musikalische Freundschaft. So entstand eines Tages die Idee, die gemeinsamen musikalischen Vorstellungen regelmässig auch im Duo umzusetzen. Aktuell widmen sie sich hierbei der Musik von Thelonious Monk, die seit jeher Jazzmusiker jeder Generation und Stilistik fasziniert hat und auf einzigartige Weise Tiefe und Humor verbindet. Voller Spielfreude und Lust am musikalischen Zwiegespräch präsentieren die beiden Musiker ihre Sicht auf Monks musikalische Welt.
Met und Mord – Mittelaltermärkte ziehen die Gauklerin Isa magisch an. Ebenso wie die Leichen, die dort plötzlich auftauchen. Alljährlich öffnet in Siegburg ein mittelalterlicher Weihnachtsmarkt seine Tore. Für die junge Gauklerin Isa Bocholt, die unter dem Namen »Die grüne Fee von Absinth« mit ihrer Band Manus Furis dort Touristengruppen und Einheimische unterhält, ist er ein zweites Zuhause. Hinter den bunten, historischen Kulissen schwelt Streit, der von den Besuchern des Marktes unbemerkt bleibt. Die Spielleute liegen sich in den Haaren mit Meyster Hubertus, dem Apfelkringel-Bäcker, und das Ehepaar Drömer mit seiner Schenke ficht einen harten Konkurrenzkampf mit Oliver Katz, dem alkoholkranken Tavernenbesitzer aus. Als dieser eines Morgens erfroren am Pranger des Marktes gefunden wird, geht die Kriminalpolizei von einem Unfall aus, da einige geleerte Metflaschen am Tatort gefunden wurden. Isa jedoch glaubt fest an einen Mord. Nicht zuletzt, weil sie am Vorabend einen erbitterten Streit mitbekommen hat, bei dem jemand Katz ein baldiges, unseliges Ende prophezeit hat. Isa wäre nicht Isa, wenn sie ihre Neugier im Zaum halten könnte, und so macht sie sich im Schein ihrer Pechfackel auf eigene Faust auf die Suche nach dem Mörder.
Nina Röttger wurde Freitag, den 13. September 1991, in Troisdorf geboren und lebt auch heute noch dort. Sie studiert Germanistik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und hat sich dabei besonders auf mittelalterliche Literatur spezialisiert. ›Die grüne Fee und der kalte Tod‹ ist ihr erster Roman.
Schon wieder Advent? Schon wieder Advent! Und Weihnachten kommt auch. Sicher. In diesem Jahr mache ich alles ganz anders? Mal sehen! Yvette Krause, Burkhart Demberg und Jürgen Skambraks lesen Gedichte, Geschichten und Gedanken zum Advent und Weihnachten. Mitten aus dem Leben. Überraschend. Vergnüglich. Frech und besinnlich. Dazu spielt Jürgen Skambraks adventliche Musik und Lieder. Eine einmalige Gelegenheit, sich auf den Advent und Weihnachten vorzubereiten. Achtung! Weihnachten!
Erstmals präsentiert der Siegburger Autor Sven Heuchert auf der neuen Siegburger Lesebühne »Schlagseite« junge Autoren mit ihren zum Teil noch unveröffentlichten Texten. Eine Pause bietet genauso die Möglichkeit mit den Literaten des Abends ins Gespräch zu kommen, wie der Ausklang des Abends. Für die Premierenveranstaltung sind Sascha Preiß (Hamburg) und Niels Parthey () Heucherts Einladung nach Siegburg gefolgt. Über zahlreichen Besuch des verbalen Schlagaustauschs freut sich Sven Heuchert, die Autoren und das R² … Die Getränke am Abend kommen unter anderem aus der Bierweltweit von Markus Busch, Holzgasse 41, im Netz [Link]. Zu den Autoren - Niels Parthey, geboren 1983 in Leverkusen. Studium, Hartz IV, Weiterbildung, dann Arbeit. Erstes Gedicht 2001. Erste Kurzgeschichte 2007. Bäume, Fotografie, Punkrock. Keine Veröffentlichungen. | Sven Heuchert, geboren 1977 in der rheinländischen Provinz. 1994 Ausbildung, seitdem in Arbeit. Erste Kurzgeschichte »Zinn 40« noch in der Schule. Mit neunzehn Umzug nach Köln. Liebe, Reisen, kleine Niederlagen, große Niederlagen. Rückkehr in die Provinz. Erzählband »Asche« im Bernstein-Verlag 2016, Debütroman 2017, noch geheim. Keine Preise. | Sascha Preiß, geboren 1976 in Erfurt. Theater, erste Lesungen. Studium in Berlin, Literatur und Medizingeschichte. Im Anschluss neun Jahre in Kasachstan, Kroatien und Russland unterwegs. Lebt seit Herbst 2013 in Hamburg. Mitglied im Forum Hamburger Autorinnen und Autoren. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien.
Veranstalter: Sven Heuchert, [Kontakt]
Keine literarische Auszeichnung ist weltweit so angesehen wie der Literaturnobelpreis. Der Literaturwissenschaftler Michael Serrer, der seit 1998 das Literaturbüro NRW in Düsseldorf leitet, präsentiert Leben und Werk des Nobelpreisträgers 2016 (Verleihung am 10. Dezember 2016 in Stockholm) und informiert über Hintergründe bei der Entscheidungsfindung der Nobelpreisjury.
Im Begleitprogramm zu der Ausstellung »hallo josua, hier ist der gries« – HAP Grieshaber und Josua Reichert lädt das Stadtmuseum Siegburg unter dem Titel »Die Revolution des gemeinen Mannes« zu einem bebilderten Vortrag über Grieshabers Beschäftigung mit dem Bauernkrieg. Wolfgang Glöckner, versierter Grieshaber-Kenner aus Bonn, zeigt anhand einer Reihe von Bildbeispielen auf, welchen großen Stellenwert die Thematik im Werk des Holzschneiders von der Achalm hatte. Schon früh setzte sich Grieshaber mit dem Bauernkrieg auseinander, da er darin den Ursprung der deutschen Freiheitsbewegung sah. In den 1970er Jahren erreichte sein Bemühen, die Erinnerung an die Ereignisse heraufzurufen, ihren Höhepunkt: Ihm missfiel, dass das 450jährige Jubiläum dieser ersten deutschen Revolution zwar in der DDR ausgiebig gewürdigt wurde, aber in der Bundesrepublik weitgehend unbeachtet blieb. In der Folge des Aufbruchs von 1968 fand die Thematik allmählich jedoch auch in der Bundesrepublik Aufmerksamkeit, zumal Parallelen zu gesellschaftspolitischen Konflikten der Gegenwart erkennbar waren.
Das gesamte Programm zur Ausstellung finden Sie im Netz unter folgendem Link …
Nach allen Regeln der Erzählkunst führt Peter Glass seine Zuhörer mitten hinein in den Kosmos der liebevoll gezeichneten Figuren des großen Dramatikers Anton Tschechow. Wenn sie leiden, dann leidenschaftlich. Wenn sie handeln, dann berauscht oder anmaßend oder umständlich aneinander vorbei. Sie können erdrückend großzügig sein, fieberhaft einfallsreich um Geltung bemüht – immer jedenfalls sind sie unbeirrbar verstrickt in ihre Sicht der Welt. Willkommen bei den Menschen, scheint uns da jemand zu sagen. Und bei allem satirischen Humor klingt das bei Tschechow nie nach Verrat. Wie zieht man seinen Kopf aus der Schlinge eines krakenhaft verheiratungswütigen Brautvaters? Warum führt redliches Talent nicht zum Ruhm? Wie wird man ein zweifelhaftes Geschenk wieder los, mit dem man nicht gesehen werden will? Wer nur schreibt einem gestandenen Ehemann einen derart glühenden Liebesbrief? Mit Witz und übermütiger Dramatik entwickelt Tschechow zur Beantwortung solcher Fragen ein pointenreiches Geschehen und lässt dabei mit Vorliebe seine Figuren selbst zu Wort kommen. Während sie auf das Ungeschickteste den Versuch antreten, miteinander zu reden, entfaltet der erfahrene Geschichtenerzähler Peter Glass auf der Bühne lebendiges und hintergründig-amüsantes Erzähltheater.
Peter Glass erzählt. Gebannt lauschen seine Zuhörer, wenn er aus einem unerschöpflichen Fundus die erstaunlichsten Geschichten aller Kulturen hervorzaubert und sie mit pointiertem Witz und Gespür lebendig werden lässt. Was der erfahrene Schauspieler und Erzähler tut, kann mit einer Lesung nicht verwechselt werden. Er redet frei und ist dabei mit seinen Zuhörern in engem Kontakt, lockt sie in eine Welt der Wagnisse und überraschenden Wendungen. Mit erfrischender Fabulierlust haucht er seinen Figuren Leben ein und spürt das Menschliche ihres Handelns auf. Hintergründig und frech, dann wieder geradezu poetisch entführt er sein Publikum in die unentdeckten Winkel der Fantasie, wo Vertrautes sich in ganz neuem Licht zeigt. Dass er diese Kunst glänzend beherrscht, bewies er mit dem Gewinn des renommierten Internationalen Erzählkunstpreises »The Silver Ear of Graz«.
© Hanser-Verlag
Man versteht natürlich, dass Carola ihren Partner zuweilen nicht mehr erträgt. Er hat sich als gescheiterter Schauspieler und Radiosprecher in einer bequemen Mittelmäßigkeit eingerichtet. Nur in Notfällen kann er von seiner Freundin zu stärkeren Emotionen bewegt werden. Der Fall tritt ein, als Carola ihren Helden verlässt. Sie wird durch diese Notbremsung allerdings nicht glücklicher. Im Gegenteil. Wie der Zufall es will, erklärt sich die Mutter der entweichenden Freundin bereit, dem Verlassenen auszuhelfen. Kann sie ihn retten? Und will der überhaupt gerettet werden? Ob und wie, das steht in diesem so witzigen wie bösartigen Roman. Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebt in Frankfurt. Nach seinem Studium der Germanistik, Soziologie und Philosophie ist er seit 1971 als freier Schriftsteller tätig. Er war u.a. Redakteur bei der Frankfurter Satire-Zeitschrift Pardon, mehrfach Poetik-Dozent und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis.
Goethes »Italienische Reise« (1786-1788), deren erster Teil vor 200 Jahren, um den 15. November 1816, erschienen ist, gilt als eines seiner schönsten und heute noch meistgelesenen Werke. Sie basiert auf seinen Reisetagebüchern, entstand jedoch – stilisiert und von allzu persönlichen Kommentaren gereinigt – erst zwischen 1813 und 1817. Als Bericht über das zentrale Erlebnis des erwachsenen Mannes auf der Suche nach der Antike, der Kunst und der südländischen Lebensform markiert Goethes Bericht nichts Geringeres als den Beginn der Weimarer Klassik und ist längst ein Klassiker der Reiseliteratur. Zunächst allein, inkognito und per Postkutsche unterwegs, später begleitet durch die Maler Tischbein und Kniep, führt die Reise von Karlsbad über den Brenner und den Gardasee u.a. nach Verona, Venedig, Bologna, Rom, Neapel und Sizilien. Goethes Interesse gilt der Antike, in der er die Identität von Natur und Kunstgesetz am vollkommensten verwirklicht findet und naturwissenschaftlichen Themen, z.B. der Suche nach der »Urpflanze«. Er hofft aber auch, einiges von der Mentalität und Lebenskunst der Italiener für sich und sein künftiges Leben in Weimar übernehmen zu können. Italien war für Goethe die Landschaft, die Generationen von Literaten vor ihm in der Welle der Idyllen- und Arkadienliteratur des 18. Jahrhunderts gesucht und herbeigeschrieben haben und die er nun in der Wirklichkeit gefunden zu glaubte. Es liest Stephan Schäfer, der an an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover sowie an der Bremer Hochschule für Künste studierte. 2001 gründete er das Kölner Künstler-Sekretariat. Seither wurden von ihm über 500 Veranstaltungen moderiert. Seit 2006 ergänzt Stephan Schäfer diese Tätigkeit durch Lesungen. Neben Themenabenden und Autorenportraits gilt hier seine besondere Leidenschaft historischen und zeitgenössischen Reisebeschreibungen. Mit Schwerpunkten auf Ländern, Städten und Regionen gastiert Stephan Schäfer bundesweit für Reiseveranstalter und internationale Kulturvereine, in Bibliotheken und Museen. Thematische Klammern wie »Hotelgeschichten« oder »Eisenbahnfahrten literarisch« führen ihn darüber hinaus regelmäßig an für Lesungen eher untypische Orte wie Bahnhöfe und Hotels.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Goethe-Gesellschaft Siegburg e.V. Mitglieder der Gesellschaft haben freien Eintritt.
Frühling im Herbst! Dieses wahre Wunder kann nur Dongmin Lee, unsere koreanische Nachtigall, vollbringen. Mit ihrer glockenreinen und seelenvollen Stimme verzaubert sie in Liedern und Arien der Klassik und Romantik, u.a. mit Franz Schuberts »Hirt auf dem Felsen« und Wolfgang Amadeus Konzertarie »Schon lacht der holde Frühling«. Die instrumentale Begleitung übernehmen die Kollegen des ebenso unverwüstlichen wie originellen Mikärbo-Trios aus Flöte, Oboe und einer bezaubernden Premiere am Englischhorn. Gütesiegel: bereits zum dritten Mal zu Gast im Oberstübchen bei den Remmels!
Mögen Sie Kurzgeschichten? Wenn nicht, dann lesen Sie dieses Buch. Sofern Sie Texte jenseits des Üblichen mögen. Mit viel psychologischem Feingefühl legt Gigi Louisoder ihre Figuren an, mit nicht wenig schwarzem Humor spinnt die Autorin Handlungsstränge. Kurze Kabinettsstückchen. Mal sarkastisch oder böse. Mal ironisch oder gefühlvoll. Mal nachdenklich oder witzig. Jedoch immer spannend und unterhaltsam für Schnellleser oder Genießer.
Gigi Louisoder, geboren in Tegernsee, Schulzeit und Abitur in Salem, Ausbildung zur Redakteurin bei Münchener Zeitungen, Bayerischer Filmförderungspreis für das Drehbuch »Volltreffer« 1985, Pressesprecherin eines Berliner Bauunternehmens, zwei erwachsene Söhne. Sie lebte einige Jahre in Spanien und wohnt heute als freie Autorin in Bad Honnef.
Rose Wolfgarten: wer diesen Namen trägt und wenn dies kein Pseudonym ist, dem bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als Märchen zu erzählen - und das tut sie mit Leidenschaft. Dabei hat sie sich den Märchen der Brüder Grimm verschrieben,
- den Märchen, weil sie in unserer medienbestimmten Zeit eine uralte Form der geselligen Unterhaltung wieder erwecken will: lebendiges Erzählen gegen elektronische Konserven,
- den Grimms, weil sie, Germanistin, die Schönheit deren Sprache, die stringente Struktur, die ökonomische, unverschnörkelte Konsequenz des Aufbaus, die lakonische Genauigkeit und Treffsicherheit des Ausdrucks, den Rhythmus, die Dynamik, die Musikalität von Herzen bewundert. Deswegen erzählt Rose Wolfgarten ihre Märchen am liebsten erwachsenen Zuhörern. Kinder (die eben nicht die ursprünglichen Adressaten der Märchen sind) sehen an erster Stelle den spannenden oder bewegenden Inhalt. Erwachsene können darüber hinaus die höchst artistische Machart und berührende Schönheit der Sprache wahrnehmen. Rose Wolfgarten erzählt, wie die Alten es taten: wortwörtlich zwar, aber ohne die Barriere eines Buches - direkt in die Augen und Ohren der Zuhörer.
Rose Wolfgarten im Netz, [Link]
© Ingrid Theis
Zum Buch: Charlott ist in ihrem Job schon viel herumgekommen – nach Angola hat es sie dieses Mal an das Deutsche Generalkonsulat in Los Angeles verschlagen. Ihr heißer Draht in die Heimat ist wie immer Sofie, die sie per E-Mail auf dem Laufenden hält. Mal locker und amüsant, mal tiefgründig und emotional. Doch nicht immer sind beide einer Meinung. Als Charlott ihre Freundin auffordert, dem inneren Schweinehund einen Tritt zu geben und die lästigen Pfunde mit Sport abzutrainieren, tut Sofie sich schwer. Erst als Charlott sie an einem wunden Punkt trifft, kommt Bewegung in die träge, sahnetörtchensüchtige Sofie. Ihr Ziel: Einen Marathon zu laufen!
Zur Autorin: Britta Merkle-Lücke wurde 1962 geboren und wuchs im baden-württembergischen Walheim, einer kleinen Gemeinde nahe Stuttgart, auf. Nach der Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin arbeitete sie viele Jahre bei politischen Institutionen, unter anderem in Bonn. Im nahe gelegenen Sankt Augustin wohnt sie heute gemeinsam mit ihrem Mann. Aufgrund einer Augenerkrankung verlor Sie im Alter von 42 Jahren die Sehfähigkeit. Trotz ihrer Erblindung spielen Bücher und Schrift nach wie vor eine große Rolle in ihrem Leben.
Zu Dietmar Wunder: Er verdankt den »James-Bond«-Filmen mit Sean Connery seinen Weg ins Filmgeschäft. Heute ist er als Schauspieler, erfolgreicher Synchron- sowie Hörbuchsprecher und Dialogregisseur tätig. Er ist die deutsche Stimme vom aktuellen »James Bond«-Darsteller Daniel Craig sowie von Adam Sandler, Cuba Gooding Jr., Omar Epps, Sam Rockwell. Wunder wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, darunter der Deutsche Synchronpreis 2008 für die Dialogregie der TV-Serie »Weeds«, mit dem Ohrkanus 2011 in der Kategorie »Beste Lesung Kinder/Jugendliche« für das Hörbuch »Chroniken der Weltensucher – Der Palast des Poseidon« von Thomas Thiemeyer. Beim Los Angeles Reel Film Festival 2010 erhielt er den Award »Best Supporting Actor« für seine Rolle im Krimi-Thriller »Not Worth A Bullet«.
Dietmar Wunder im Netz, [Link]
Beide gehören zu den profiliertesten Musikern und Komponisten der aktuellen deutschen Jazzszene, wurden vielfach (unter anderem mit Jazz-»Echos«) ausgezeichnet und spielen seit 10 Jahren in wechselnden Formationen zusammen. Doch so intim wie auf ihrem ersten Duo-Album »Canada« waren Frederik Köster und Sebastian Sternal gemeinsam noch nie zu hören. Ihre größtenteils eigenen und – mit zwei Ausnahmen – speziell für dieses Album geschriebenen Kompositionen, noch mehr aber ihr subtiles, oft lyrisches, zuweilen auch energiegeladenes Zusammenspiel sind unverkennbar vom Aufnahmeort inspiriert: Lethbridge, Provinz Alberta, Kanada.
Mal eher kontemplativ, mal mit Emphase, lässt die Musik stets die originären Handschriften der beiden Künstler aus Köln bzw. Mainz erkennen. »Da wir nun schon in Kanada waren, wollten wir auf der Platte auch zwei unserer Lieblingskomponisten Referenz erweisen«, erklärt Frederik Köster die beiden Covertitel, nämlich Kenny Wheelers »For Jan« und Joni Mitchells »A Case Of You«. Nicht nur Trompeter Köster wurde von Wheeler nachhaltig angeregt. Kurz vor dessen Tod hatte er ihn sogar noch in London besucht. Auch Pianist Sternal ist von Wheeler begeistert und bezeichnet den Großmeister der hintergründig-spannenden Melancholie als »riesigen Einfluss«. Auf Joni Mitchell können sich nahezu alle einigen, die persönliche, poetische Songs mit musikalischem Weitblick schätzen.
Vor unserer Haustür liegt eine der schönsten Landschaften Deutschlands, das Siebengebirge. Immer wieder haben Dichter und Schriftsteller ihrer Liebe zu dieser Gegend Ausdruck verliehen. Die Liste der Verehrer ist lang, sie reicht von Ernst Moritz Arndt und Heinrich Heine bis zu Guillaume Apollinaire. Der Vortrag will an einigen ausgewählten Beispielen zeigen, wie das Siebengebirge in der Literatur dargestellt wird. Schließlich verdankt das Siebengebirge seine Rettung einem Dichter, nämlich Lord Byron. Michael Serrer, geboren 1960 in Dorsten. Studium der Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie. Lehraufträge an mehreren Universitäten. Veröffentlichungen u.a. in der „Neuen Zücher Zeitung“, der „Zeit“ und FAZ.net. Herausgeber von mehr als 40 Büchern. Berater der EXPO 2000. Seit 1998 leitet er das Literaturbüro NRW in Düsseldorf.
Großes Kind, großer Neurotiker, großer Schriftsteller. Mit 14 Jahren macht Hans Christian Andersen sich auf den Weg von der dänischen Insel Fünen nach Kopenhagen, um berühmt zu werden. »Ein Entdeckungsreisender der eigenen Seele« im Paradies der Phantasie. Bald ist er an den Königshäusern Europas zu Gast, spielt Theater, singt, dichtet, trägt vor. »Mein Leben ist ein hübsches Märchen, so reich und glücklich.« Sibylle Kuhne erzählt in Anekdoten, Lyrik und Prosa dieses Märchenleben vom »häßlichen Entlein«.
Sibylle Kuhne hat an der Theaterhochschule Leipzig Schauspiel studiert und war in Leipzig und Rostock engagiert. Nach der Ausreise aus der DDR 1984 hat sie dann in ganz Deutschland Theater gespielt mit Stationen u.a. in Stuttgart, Mainz, Hannover, Hamburg, München, Köln und Bonn. Sibylle Kuhne ist Mitbegründerin der Siegburger Freilichtspiele und des Zimmertheaters Haus Birkenried. Besonders eindrucksvoll sind ihre Solo-Rollen in »Mathematik der Liebe«, »Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe«, »Meine tolle Scheidung« und in »Oskar und die Dame in Rosa«. Sibylle Kuhne spricht Hörbücher, TV-Dokumentationen, synchronisiert und bietet Seminare an. Ihre besondere Liebe gilt der Gestaltung musikalisch-literarischer Programme.
Die Bundesrepublik 1970 – Zeit der Umbrüche, Zeit der Aufbrüche – der Wind eines politischen Frühlings weht durch das Land. Auch die Liebe zwischen Rena und Hauke blüht im Mai dieses Jahres auf. Der Frühling ist aber nie die einzige Jahreszeit der Liebe … Die Geschichte von Rena und Hauke geht weiter, entfaltet sich dort, wo die gängigen Liebesromane mit einem Happy End ausklingen und gibt dem Leser die Gelegenheit, eine gelingende Liebe durch ihre vier »Liebeszeiten« hindurch zu erleben: vom Zauber des Anfangs bis zur Auseinandersetzung mit Alter und Tod. Wie beiläufig zeichnet Birgit Rabisch dabei ein Porträt der 68er-Generation jenseits politischer Klischees. Nicht zuletzt ist der Roman eine Hommage an die norddeutsche Landschaft und das Wattenmeer, das im Wandel der Gezeiten Kraft und Gleichmut schenkt.
Birgit Rabisch studierte Soziologie und Germanistik und lebt als Autorin in Hamburg. Sie hat bisher zehn Bücher veröffentlicht, darunter den utopischen Roman »Duplik Jonas 7«, der zum Bestseller und Standardwerk für den Schulunterricht zum Thema Gentechnologie avancierte.
Rainer Triller studierte Sozialpädagogik an der Fachhochschule Bielefeld und anschließend Anglistik, Geschichte und Sozialwissenschaften in Paderborn, Coventry und Nottingham. Bevor er im Lehramt des Landes NRW tätig war, verbrachte er viele Jahre in England und unterrichtete dort ein Jahr am City und East London College. In dieser Zeit entwickelte er seine Leidenschaft, satirische Texte über die deutsch-britischen Beziehungen zu verfassen. Neben seiner literarischen Tätigkeit engagiert er sich heute im Oxford-Club Bonn für die Städtepartnerschaft mit Oxford. Seine sarkastisch humorvollen Phantastereien, die wie Schwingtüren zwischen den Zeilen pendeln … das macht ihm so schnell keiner nach, und hier sollte man die grundsätzliche Scheu überwinden und einmal alle gesparten Superlative freigiebig über ihn ausschütten: Triller ist ein wahrer Meister seines Faches. Dieses Buch ist ein literarisches Werk besonderen Formats. Eine grandiose Leistung, Bilder in den Köpfen der Leser zu schaffen, die immer wieder durch den ironischen Kontrapunkt der kleinen aber kostbaren Nebensächlichkeit angereichert werden. Geschickt werden typische Eigenarten der Briten wie der Deutschen durch den Kakao gezogen, das Ganze zuweilen mit genialen Wendungen, die ihresgleichen suchen. Sein Buch ist ein Muss nicht nur für alle England-Fans, sondern auch für Liebhaber des feinsinnig verfassten Humors.
Ungarn zu Gast im R² – lauschen Sie Johannes Brahms »Zigeunerliedern« op. 103 und Werken von Franz Lehár, Emmerich Kálmán und anderen (Gesang: Claudia Darius, Piano: Volker Caspari). Die Lyrik an diesem Abend stammt von Endre Ady, vorgetragen von Wolf Geuer.
Frauen fühlen, erfassen und erleben die Welt anders als Männer. Dies kommt selbstverständlich auch in der intimsten und dichtesten Gattung der Literatur zum Ausdruck, der Lyrik. Wie die von Jörg Schulze ausgewählten Werke zeigen, ist das Bild, das die Dichtung von der Frau zeichnet, für lange Zeit zunächst ein Spiegel männlich geprägter Anschauungen. Denn in der von Männern beherrschten Welt war auch die Literatur eine Domäne des Mannes; die den Frauen zugewiesene Rolle hat ihnen ein eigenes literarisches Schaffen durch viele Jahrhunderte fast unmöglich gemacht. Erste Zeugnisse weiblicher Lyrik finden sich zwar schon im antiken Griechenland. Ihr Anteil am literarischen Schaffen blieb bis in die jüngste Vergangenheit aber gering. Erst als Fortschritte der Frau auf ihrem Weg zu Menschenrecht und Menschenwürde den weiblichen Lebensalltag veränderten, traten Frauen auf der literarischen Bühne stärker in Erscheinung. Zugleich kann man ein zunehmendes Infragestellen traditioneller Frauenbilder und Verhaltensweisen, die Männern genehm sind und die Befreiung von jahrtausendealten männlichen Wunsch- und Angstprojektionen feststellen. Schulze beginnt seine Rezitation mit Schillers 1799 publizierten »Lied von der Glocke«, das noch das alte in der bürgerlichen Gesellschaft fest verankerte Rollenklischee darstellt, auch wenn es im 18. Jahrhundert vereinzelt schon in Frage gestellt wurde. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts treten mehr und mehr Lyrikerinnen in Erscheinung, die das Bild der Frau durch den Ausdruck ihrer Gefühle, Einstellungen und Ansprüche modernisieren und differenzieren. Dabei zeigt sich vor allem in Liebesgedichten, dass sich die weibliche Weltsicht keineswegs völlig gewandelt hat; Einfühlungsvermögen, Zuwendung und Hingabe sind immer noch überwiegend weibliche Tugenden. Aber die in der Lyrik gezeigte Gefühlswelt und die weiblichen Ansprüche an das Leben sind vielfältiger geworden, was schließlich auch in den von Männern verfassten Gedichten seinen Ausdruck findet. Die einst selbstverständliche Unterordnung der Frau in der Gesellschaft ist verschwunden, und das durchaus noch vorhandene männliche Dominanzstreben hat seine Glaubwürdigkeit verloren.
»Wieviel Du erträgt mein Ich?« fragt sich SAXA in seinem im Bernstein-Verlag erschienenen Gedichtband. Und der Wortmaler gibt Antworten. Seine Beobachtungen menschlichen Wirkens und Werkens sind detailverliebte, uneitel ehrliche und herrlich tiefsinnige Selbstreflexionen. Formal wie inhaltlich beackert er ein weites Feld, das der enormen Bandbreite der Grundthematik wunderbar gerecht wird. Seit seiner Jugend dichtet und denkt SAXA im Land der Dichter und Denker. Seine Niederschriften sind Tagebuch, Notizen, Fortsetzungsromane, Episodenfilme, Karikaturen, Pamphlete, Liebesbriefe, Selbstjustiz, wissenschaftliche, soziologische und philosophische Abhandlungen, Kabarett, Hohelied und Resümee gleichermaßen. Er schreibt heroisch, ironisch, zynisch, sachlich, einfühlsam, humorig, sarkastisch, wertschätzend, unglücklich, böse, doch stets auf den Punkt und bewegend. Da liebt einer Worte und Sprache und die Möglichkeiten, die sie ihm bieten, und entführt uns in bisweilen skurrile Gedankenwelten. Hinter SAXA verbirgt sich Sascha A. Lehmann, geb. 1975 in Siegen, in Köln lebend. Er studierte Medizin, promovierte in Kinder- und Jugendpsychiatrie und widmete sich anschließend auch beruflich seinen Leidenschaften: Kunst, Design und Wein. Heute betreibt er neben seinem Atelier ein Studio für Kommunikationsdesign sowie einen Weinhandel. Seine handgeschriebenen Wortmalereien sind regelmäßig in Ausstellungen, Museen und Sammlungen im In- und Ausland zu finden. »Wieviel Du erträgt mein Ich?« ist sein literarisches Debüt. Er ist Mitglied des Bundesverbands Bildender Künstler und der Ärztekammer Nordrhein.
Programmablauf:
11 Uhr: SAXA liest seine Gedichte im R², Holzgasse 45
im Anschluss …
12 Uhr: SAXA eröffnet seine Ausstellung, Lais | espressostudio, Holzgasse 25
Dauer der Ausstellung: 21.08. bis 30.09.2016
Bibliographische Angaben zum Buch:
SAXA - Wieviel Du erträgt mein Ich? Gedichte
112 Seiten, 55 Gedichte, 12 s/w Abbildungen
Bernstein-Verlag, Gebrüder Remmel
€ 16,80, ISBN 978-3-945426-18-0
Nina Goldberg (Schauspielerin & Sprecherin) und Jörg Hustiak (Mitglied des WDR-Sprecher-Ensembles) lesen Texte von Frank Witzel, Michael Kleeberg, Daniil Charms, Juli Zeh und T.C. Boyle. So viel sei verraten: Das Publikum des Abends erfährt unter anderem, dass Erfolg nicht vor einem Nervenzusammenbruch schützt und Teenager ab und an heftigst von der Mutter des Freundes träumen …
Das Weinseminar fällt aus.
Sprache und Musik liegen in der jiddischen Kultur nah, ja untrennbar zusammen. Das Volk des Buches ist auch ein Volk des Klanges, des Gesanges und des Tanzens. Wer so ausdauernd nach den ersten und den letzten Dingen fragt, kommt am nicht Sagbaren nicht vorbei. Ob Sprache, ob Klezmermusik, jiddische Lieder und Tanz, ob kantorales Gebet oder jiddischer Witz – durch alle Medien hindurch pulst ein starker Ausdruckswillen, der diese Kultur so rätselhaft und anziehend macht. Die Musikalität der Sprache, das Sprechende der Musik: dieser Verflochtenheit widmet der bekannte Bonner Klezmermusiker Georg Brinkmann sein Programm. Große Autoren wie Itzik Manger, Avrom Sutzkever, Manes Sperber und Friedrich Torberg werden zum Zeugen genommen – und natürlich viel Musik: kantoraler Gesang, Klezmerklänge, jiddische Lieder und Nigunim, bei denen die Zuhörer auch aktiv die Beredtheit der Musik erfahren, die Fülle der jiddischen Kultur – und ihren Witz!
Georg Brinkmann im Netz, [Link]
Ein Buch über den Kunstalltag in der Kommune von Otto Mühl in den 1970er und 1980er Jahren. Der Autor ‒ Benoit Tremsal ‒ erzählt und beschreibt lebendig und detailreich die Kunstpraxis des sozialen Experiments aus der inneren Perspektive. Hatten sich die bisherigen zahlreichen Publikationen mit soziologisch-psychologischen Aspekten des Gemeinschaftslebens beschäftigt, so erfährt der Leser hier zum ersten Mal alles über das für die Kommune zentrale Thema der Kunst in all seinen Facetten und Widersprüchen. Zudem steht nicht, wie in der bisherigen Literatur, ausschließlich die Person des Otto Mühl im Mittelpunkt, während die Kommunenmitglieder als schweigende, formbare Masse dargestellt werden. In Tremsals Buch bekommen einzelne Kommunarden exemplarisch und stellvertretend in künstlerischer Hinsicht ein Gesicht und eine Existenz, indem ihr Werdegang in den letzten Kommunejahren präzise geschildert wird. Damit wird klar herausgearbeitet: Nicht nur Mühl und seine engsten Vertrauten haben die Geschicke des Kollektiv-Experiments gelenkt, sondern auch einzelne Mitglieder nahmen Einfluss, z.B. indem sie Widerstand leisteten, als Mühls autoritär-autokratischer Führungsstil immer mehr an Fahrt gewann. Dem künstlerischen Widerstand kommt in den letzten Jahren der Kommune eine besondere Bedeutung zu, handelte es sich bei der Kunst doch gerade um das Haupt-Einflussgebiet des Otto Mühl, für das er sich von Beginn an ein Deutungs- und Lenkungsmonopol eingeschrieben hatte, und auf das er seine Autorität maßgeblich stützte. Präzise berichtet der Autor außerdem über die zahlreichen Besuche namhafter Künstler und Ausstellungsmacher am Hauptsitz der Kommune in Österreich sowie ab 1987 in der Niederlassung auf der Insel La Gomera.
Benoit Tremsal, 1952 in Frankreich geboren und dort aufgewachsen, verbrachte ab 1978 13 Jahre in der vom Wiener Aktionisten Otto Mühl 1970 gegründeten Kommune in Österreich, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und auf den Kanarischen Inseln. Während der gesamten Dauer seines Kommuneaufenthaltes setzte er sich intensiv mit Kunst ‒ insbesondere Zeichnung und Malerei ‒ auseinander und kam auch mit wichtigen Künstlern dieser Zeit in Kontakt. Seit 1988 lebt Tremsal in Deutschland und ist seit 1991 als freischaffender bildender Künstler tätig.
Finn Schliemann steht auf einem Dach, als in der norddeutschen Kleinstadt Thule der Deich bricht. Viele Einwohner werden davon böse überrascht. Einige retten sich, viele ertrinken. Das Wasser unter Finn schwemmt manchen Gegenstand an, der Erinnerungen an das Dorf, seine Bewohner und Geschichten weckt und ihr parzelliertes Idyll noch einmal heraufbeschwört: Finn hat einen toten Vater, einen behinderten Bruder und wenige Freunde. Einzig Tille, ein wachstumsgestörter Albino, Diego, ein fetter Junge, dem ein Zeh fehlt und der vergleichsweise normale Baumann geben sich mit ihm ab. Als Finn eines Nachmittags in die Hände der örtlichen Rabauken – der Baschis – zu geraten droht, tritt Katja auf den Plan und in sein Leben. Phantasievoll, selbstbewusst und mutig. Ihre Geschichten, die die beiden in einem Buch festhalten, bereichern Finns Welt: Sie selber sei Zeitreisende, Thule ein bedeutungsvoller mystischer Ort, der von einer Gruppe von Männern – Agenten des «Instituts» – überwacht werde, um den vorbestimmten Verlauf zu gewährleisten. Und Katja hat diese Flut kommen sehen. Mit kompromisslosem, klugem Humor blickt Nis-Momme Stockmann auf einen Ort im Windschatten geschichtlicher Großereignisse, in dem sein Held Finn als Chronist und Hofnarr in Personalunion fungiert. Stockmanns Figuren haben große Probleme, aber Waffen im Notfallkoffer – und dennoch verliert man sein Herz an sie.
Nis-Momme Stockmann wurde 1981 auf Föhr geboren. Seit 2009 schreibt er für das Theater. Sein Werk ist vielfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt worden. 2011 erhielt er den Friedrich-Hebbel-Preis, da er «in wenigen Jahren mit seinen Stücken die deutsche Theaterszene belebt» habe, so die Jury. 2014 gewann er den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft in der Sparte Dramatik, 2015 den Hermann-Sudermann-Preis. Mit »Der Fuchs« war Stockmann für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Robert Christott ist Jahrgang 1978 und lebt mit Frau und zwei Kindern in Köln. Er hat Schauspiel und Kulturmanagement studiert. In Köln arbeitet er als Inhaber und Schulleiter der staatlich anerkannten Berufsfachschule für Schauspiel »Theaterakademie Köln« und als Vorsitzender des »Orangerie Theaters im Volksgarten«.
Mit Eröffnung des Modernen Antiquariats im Oberstübchen der Buchhandlung finden immer wieder - in der Regel samstags - Sonderaktionen auf den großen Tischen statt. Nach besonderen Themen sortiert präsentieren wir Ihnen Bücher nach gewohntem Prinzip: Sie zahlen, was Ihnen die Bücher wert sind! Der Erlös fließt ins R²-Kulturprogramm. Wir laden Sie ein, in bibliophiler Atmosphäre zu verweilen, zu stöbern und Preise zu kalkulieren. Diesen Samstag präsentieren wir Ihnen großformatige Bildbände aus verschiedenen Themenbereichen. Über Ihr Kommen freuen wir uns im/zum Quadrat!
Kittima Bhulwong (Gesang und Ukulele) ist eine Wandererin zwischen den Welten. Als passionierte Sängerin ist sie tief verwurzelt in den Weisheitslehren Asiens und fühlt sich zugleich von der Kultur Europas angezogen. In Thailand gewann sie mehrere Gesangswettbewerbe und schon als Studentin tourte sie mit der Big Band der Chulalongkorn Universität durch Deutschland. Als Kinderpsychologin erfüllte sie sich einen Traum und arbeitete einige Jahre in England und Australien – ein tiefes Eintauchen in die westlichen Lebens- und Geisteswelten. Ihr Programm »Deutsches Brot und Thai Curry« ist eine musikalische Reise durch zwei Kulturen in diversen Stilrichtungen sowie ein interaktiver Dialog zugleich. Mit ihrer ausdruckstarken Stimme spannt sie spielerisch einen Bogen zwischen unterschiedliche Stilrichtungen der östlichen und westlichen Welt. In ihren eigenen Liedern eröffnet sie einen Einblick in östliches Denken. Und mit ihrer langjährigen Erfahrung als Master of Ceremonies versteht sie es, das Publikum in kurzweiliger Weise in den Verlauf des Abends einzubinden und so die eine oder andere unbekannte Perspektive zu eröffnen. Kommen Sie auf einen Bissen Freude vorbei und genießen Sie mit uns unser musikalisches Abendbrot.
Die Brüder feiern und begehen mit Freunden und Kunden ihren 88. Geburtstag. Dazu machen sie in der Zeit von 13 bis 18 Uhr ein Fass auf und stellen Fassbrause u.a. parat. Anstatt Blumen & Präsenten bitten Remmels an diesem Tag um eine Spende - der Erlös fließt in das Kulturprogramm der Buchhandlung in der Gasse im Herzen der Stadt … Über zahlreiches Erscheinen und ebensolche Unterstützung freuen die beiden sich monozygot!
Black Box - In Kooperation mit der Buchhandlung R² lädt das Siegburger Museumscafé zu einer neuen Lesungsreihe der ganz besonderen Art - das Publikum weiß nämlich nicht, was es erwartet. Ob Autorenlesung, Buchvorstellung oder literarischer Themenabend - alles ist denkbar und noch mehr. Nur eines ist sicher: für gemütliche Atmosphäre, Wein und diverse Köstlichkeiten ist bestens gesorgt! Eintritt frei (im Anschluss geht der Hut herum). Um Voranmeldung wird im MuCa gebeten!
Niklas Schütte beschäftigt sich als Grafiker und Illustrator gewöhnlich mit der äußeren Erscheinung von Buchdeckeln, vermag aber auch das, was sich zwischen ihnen findet, mit unverwechselbarer Stimme zum Leben zu erwecken. Neben Nina Goldberg und Nito Torres ist er ein Drittel des Lese-Trios »Hearing Things«.
Die Buchhandlung baut das bereits in kleinem, erfolgreichem Format existierende Moderne Antiquariat aus und zieht mit diesem Angebot auf die 1. Etage der Räumlichkeiten. Das Prinzip bleibt bestehen: Sie zahlen, was Ihnen die Bücher wert sind! Der Erlös fließt ins R²-Kulturprogramm. Angeboten werden sehr gut erhaltene Bücher und Medien aus unterschiedlichen Themenbereichen. Zwei große Tische laden zum Verweilen und Schmökern ein – ein kleines Getränkeangebot sorgt für einen Aufenthalt in bibliophiler Atmosphäre. Zeitnah werden auch diverse Bilder und Graphiken (im Passepartout) das Angebot erweitern. Das Moderne Antiquariat ist zu den Öffnungszeiten der Buchhandlung (Mo. bis Fr. von 9.30 bis 19.00 Uhr, Sa. 9.30 bis 18 Uhr) für Sie da. Wir freuen uns über und auf zahlreichen Besuch, angeregte Gespräche und über die Möglichkeit, in unserer Stadt dieses Angebot zu machen.
Der deutsch-indische, in Köln und La Paz lebende Pianist und Komponist Jarry Singla rief 2009 mit dem Trio »Eastern Flowers« ein Ensemble ins Leben, das seiner Intention der musikalischen Interkulturalität vollkommen entspricht. Seine beiden hochrenommierten musikalischen Begleiter, der Perkussionist Ramesh Shotham stammt ursprünglich aus dem südindischen Madras (dem heutigen Chennai) und ist nicht nur dank seiner Präsenz auf über 150 Alben einer der meistbeschäftigten indischen Jazz-Perkussionisten überhaupt. Christian Ramond hat gleichfalls einen deutsch-indischen Background und spielte schon mit Jazzlegenden wie Albert Mangelsdorff, Kenny Wheeler und Lee Konitz. Zahlreiche Instrumente des indischen Kulturkreises mischen sich in der Musik des Trios mit den »europäischen« Klängen von Kontrabass und (präpariertem) Klavier: die Trommeln Dholak, Tavil, Kanjira und Mridangam, der Tonkrug Ghatam, die Morsing (Maultrommel) und das indische Harmonium. »Eastern Flowers« legten mit der im November 2013 veröffentlichten und durch die Kunststiftung NRW geförderten CD »Mineralle« ein Album vor, auf dem die Vielfalt indischer Musikkultur auf europäische Harmonik trifft. In dem dicht verwobenen, häufig intuitiv wirkenden Zusammenspiel spüren die drei Künstler sichtlich den Wurzeln ihrer indischen Herkunft nach, doch zugleich lassen sie ihrem avantgardistischen Forscherdrang freien Lauf. Allein vier Stücke wurden inspiriert von einer vom Goethe-Institut unterstützten Tournee durch Indien, die die drei Musiker im Dezember 2011 nach Neu-Delhi, Chennai, Bangalore, Kolkata und Mumbai geführt hatte.
Die Reihe R²-JazzCube wird kuratiert von Jens Düppe.
Wohl kein Buch Dostojewskis war so wirkmächtig wie sein erster großer Roman »Schuld und Sühne«. Er erschien im Jahr 1866 in 12 Fortsetzungen in einer Monatszeitschrift. Der Protagonist, der Student Rodion Raskolnikow, glaubt an die Theorie, dass es zur Verbesserung der Menschheit erlaubt sei, andere Menschen zu ermorden. Und er setzt diese Theorie in die Tat um, er erschlägt eine Pfandleiherin. – Die totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts sind Raskolnikow gefolgt, sie mordeten millionenfach. Aus Dostojewskis Roman hatten sie nichts gelernt; er schildert nämlich, wie sich der Täter allmählich wandelt. – Der Vortrag geht auf diese geistesgeschichtlichen Zusammenhänge ein, liefert aber auch Details zur Entstehung des Buches und geht der Frage nach, ob die neuere Übersetzung unter dem Titel »Verbrechen und Strafe« Dostojewskis Roman gerechter wird. Der Referent Michael Serrer hat an mehreren Universitäten gelehrt und in Medien wie FAZ.net, ZEIT und Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht. In den letzten 20 Jahren hat er 40 Bücher herausgegeben. Seit 1998 leitet er das Literaturbüro NRW in Düsseldorf.
Angeboten werden gebrauchte und antiquarische Bücher und andere Medien aus verschiedenen Sach- und Fachgebieten. Das Prinzip: Sie zahlen den Preis, den Ihnen die ausgesuchten Medien wert sind! Besuchen Sie uns in der Zeit von 13 bis 18 Uhr in der Holzgasse … Der Erlös dient dem R²-Kulturprogramm.
Georg Kreisler (1922 - 2011) war ein in Wien geborener Kabarettist jüdischer Herkunft. Er wurde vor allem bekannt als Autor, Komponist und zugleich Interpret vor allem schwarzhumoriger Chansons. Tatsächlich war er aber mehr: er verfasste Gedichte, dem Bereich der sogenannten E-Musik zuzuordnende Klavierwerke und eine ganze Reihe zeit- und gesellschaftskritischer Texte. Der bekannte Schriftsteller Daniel Kehlmann hat ihn in einem Nachruf so charakterisiert:
Er war nicht einfach der letzte Vertreter der sogenannten goldenen Zeit des Wiener Kabaretts - er war auch ihr größter. Er war nicht einfach ein wichtiger politischer Liedermacher, er war der kompromissloseste politische Sänger nach dem 2. Weltkrieg. Er war vor allem nicht bloß ein großartiger Kabarettist; er war einer der bedeutendsten Dichter in der Sprache von Paul Celan, Nelly Sachs und Rose Ausländer, mit denen er mehr gemeinsam hat als mit so manchem Spaßmacher, der sich für seinen Kollegen hält.
Diese verschiedenen Facetten der Kreislerschen Persönlichkeit und seines Schaffens zu zeigen, ist ein Ziel des Abends. Und ein weiteres, nicht minder wichtiges Anliegen ist es, mit dem teils skurrilen, teils sarkastischen, manchmal tiefschwarzen, aber nie verletzenden Humor Georg Kreislers zu unterhalten. Thomas Becker ist seit jeher Musiker aus Leidenschaft, Mitglied einer 6-köpfigen Band und inzwischen auch eines literarischen Kabarettensembles. Seit Jahrzehnten beschäftigt er sich mit den Chansons von Georg Kreisler, in der letzten Zeit auch zunehmend mit der Persönlichkeit und der Vita des Kabarettisten. Die Texte zahlreicher Lieder hat er schon seit vielen Jahren "verinnerlicht". Ursprünglich vom Akkordeon als erlerntem Musikinstrument herkommend, hat er sich nach und nach die Begleitung auf dem Klavier erarbeitet. Für den Chanson-Abend "Die alten bösen Lieder" hat er insgesamt 18 Kreisler-Titel ausgewählt, wobei er sich überwiegend auf dem Klavier, in einigen wenigen Fällen auch auf dem Akkordeon begleitet.
Die Veranstaltung ist zu unserer großen Freude bereits ausverkauft! Interessenten können sich am Veranstaltungstag erkundigen, ob evtl. Karten frei geworden sind.
Schauspielerin Brigitte Oessling und Rundfunksprecher Joachim Aich lesen Erzählungen von Roald Dahl und Ernst Wilhelm Heine. Es sind Geschichten aus dem Leben, die immer wieder unerwartet mit dem Tod zu tun haben, ohne aber Krimis zu sein. Sie lernen die freundliche Wirtin kennen, die ein gruseliges Geheimnis hat. Sie schauen einem Künstler beim Malen einer weltberühmten - leider toten - Dame über die Schulter. Sie sind dabei, wenn eine vom Gatten »gut erzogene« Ehefrau endlich einmal eine eigenständige und sehr drastische Entscheidung trifft. Und Sie fiebern mit bei einer ungewöhnlichen Fruchtbarkeitsbehandlung und ihren Folgen. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie das leise Unbehagen, das Sie peu à peu beschleicht!
»Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte nur keine Kleider an«, soll Josephine Baker einmal gesagt haben. Der Pianist Lars Duppler, auch bekannt aus den Ensembles von Niels Klein, Jens Düppe und Nils Wülker, kehrt dieses Bonmot mit seinem ersten Solo-Programm jetzt um, er präsentiert sich bekleidet und trotzdem »naked«: »Ich wurde ganz pur auf mein Spiel zurückgeworfen, ohne das Feedback der Kollegen, ohne die Soli anderer Mitspieler oder einen taktgebenden Rhythmus von Bass und Schlagzeug«, meint Duppler. »Was natürlich sehr ehrlich ist, dabei etwas völlig Neues. Es war fast so, als würde man den ganzen Tag über nur die eigene Stimme auf dem Anrufbeantworter hören oder sich selbst nackt auf einem riesigen Plakat in der Innenstadt entdecken und mehrfach täglich daran vorbeifahren.« Die Musik von »naked« offenbart dabei eine eindrucksvolle Tiefe und eine enorme Konzentration, die gleichermaßen begeistert und beruhigt. Aufgenommen im ehrwürdigen Kammermusiksaal des DLF, mit viel Raum zum Atmen und einer bewusst perfektionierten, trotzdem unaufdringlichen Ästhetik, entfaltet sich ein abwechslungsreicher Klang-Kosmos, der der Spätromantik ebenso nahe steht wie dem Jazz eines Paul Bley oder John Taylor. Dass »naked« außerdem unbedingt modern klingt und dabei so viel leibhaftiger als so manches Piano-Geklimper aus dem elektronischen Kontext, macht es nur umso dringlicher. Man kann diese Musik ganz bewusst oder völlig nebenbei hören, abends oder morgens und natürlich in jedem nur erdenklichen Status der Enthüllung – immer wieder fasziniert und überrascht sie aufs Neue.
Lars Duppler studierte an der Musikhochschule in Köln und am Konservatorium in Paris, als Leader eigener Bands veröffentlichte er 5 CDs, zuletzt das auf Island aufgenommene Album »Rætur«, eine musikalische Spurensuche in der Heimat seiner Mutter. Als Mitglied der Nils Wülker Group war er an Produktionen für Sony und Warner Music beteiligt. 2003 erhielt er den Jazz-Förderpreis der Stadt Köln, 2006 verbrachte er 6 Monate als Stipendiat des Landes NRW an der Cité des Arts in Paris, mit seinem Quartett »Alliance Urbaine« erreichte er beim Neuen Deutschen Jazzpreis 2008 den 3. Platz. Er ist u.a. Mitglied von Niels Klein Tubes & Wires (mit Hanno Busch und Jonas Burgwinkel) und der Jens Düppe Akustik Band (mit Christian Ramond und Frederik Köster) und leitet das »Tentet Franco-Allemand« im Auftrag des deutsch-französischen Jugendwerks. Seit September 2011 ist er als Dozent für Jazz-Klavier und Ensemble-Leitung an der Hochschule Osnabrück tätig. Tourneen und Konzerte führten ihn u.a. nach Island, Skandinavien, Frankreich, Belgien, Holland, in die Schweiz, nach China und im Auftrag des Goethe-Instituts nach Russland, Kasachstan und Kirgistan.
Die Reihe R²-JazzCube wird kuratiert von Jens Düppe.
Der in Siegburg lebende Künstler .fabian zeigt Videofilme aus zwanzig Jahren seines Schaffens. Inhaltlichen Schwerpunkt bildet nicht, wie so häufig, das Erstellen und Umsetzen eines Skripts oder Drehbuchs, sondern vielmehr das Gegenteil, das Beiwohnen und Dokumentieren von etwas neu Entstehendem, noch nie Dagewesenem, von IMPROVISATION schlechthin - ohne Garantie, ohne Sicherheit eines wie auch immer gearteten Gelingens (geschweige denn »Wohlgefallens«). Gleichzeitig läßt sich .fabian von dem, was da gerade »wird«, gerne beeinflussen und inspirieren: es wirkt sich unmittelbar auf seine Kameraführung aus und findet später Fortsetzung beim Editieren in Schnitt, Bild- und Farbgestaltung. Bei entsprechender Qualität des Ausgangsmaterials findet er oft neue Wege, um seine Art, Videos zu produzieren, zu erweitern. Da liegt es nahe, daß .fabian mit seiner Kamera hin und wieder bei guter Livemusik zu finden ist (»gut« meint hier Profimusiker, die sich »noch« trauen, bei Livegigs ihre eigenen selbstgeschriebenen Stücke zu spielen und zu improvisieren - heute längst keine Selbstverständlichkeit mehr!), gerne im Bühnenbereich und näher, sei es bei klassischer indischer Musik, sei es bei Jazz-Rock oder anderweitigen Experimenten. Wichtig ist ihm die der jeweiligen Performance inneliegende Kraft und Qualität, die erst recht bei der Improvisation zum »Ausbruch« kommen kann. Daß gerade bei einem solchen Ansatz, Anspruch sich Erfolg und breite Anerkennung in Grenzen halten, ist ihm bewußt … und ziemlich egal! »Es ist diese ganz eigene Atmosphäre und Freiheit, die mich immer wieder anzieht …«, bekennt .fabian. Frei nach der Devise aus Scorseses Film »Mean Streets« - »Honorable men go with honorable men« - zählt für ihn eher Wesensnähe und Freundschaft zu Künstlern, Musikern - und der gegenseitige Respekt vor dem Schaffen. Auf diese Weise entstanden (und entstehen) eben »… durch die Jahre …« etliche Videos mit: RO Willaschek, Sven Axer, WalkOnIndigo, Jan-Philipp Tödte, dem indischen Ensemble ANUBHAB, Uwe Schumacher, Burhan Zorlu, Glowing Elephant, Katy Sedna Mira etc. etc. …
Sowohl das eine als auch das andere R ist zur Verleihung des diesjährigen Jean Améry-Preises an Adam Zagajewski in Berlin eingeladen. Der 1945 in Lemberg geborene, nach der Ausweisung der Familie in Gleiwitz aufgewachsene und nach langen Aufenthalten in Berlin, Paris und den Vereinigten Staaten heute in Krakau lebende Autor gehört zu den prägendsten Gestalten der europäischen Literatur. In seinem umfangreichen dichterischen und essayistischen Werk denkt der vielsprachige Pole und Kosmopolit über »Die kleine Ewigkeit der Kunst« nach in einem Europa, das gerade dabei ist, seine »Seele« zu verlieren. Ganz im Sinne des 1978 verstorbenen Schriftstellers Jean Améry, an den dieser Preis erinnern soll, verbindet sich bei Adam Zagajewski ein hellwacher politischer Verstand mit einem emphatischen Bekenntnis zur Kunst. Gelehrt, aber nie besserwisserisch, anschaulich, doch nie platt beschreibend, ironisch, ohne zynisch zu werden, nimmt er uns mit auf seine Ausflüge durch die europäische Kultur der Vergangenheit und Gegenwart, von denen die Leser stets als andere zurückkommen: bereichert und aufmerksamer geworden für unsere prekären Verhältnisse. Der Jury für den Jean Améry-Preis 2016 unter Vorsitz von Robert Menasse gehören László Földényi, Michael Krüger, Gila Lustiger und Christina Weiss an, sowie Claudio Magris als Ehrenmitglied. Der Jean Améry-Preis zeichnet Schriftsteller aus, die auf dem Gebiet der Essayistik Exemplarisches geleistet haben. Die Auszeichnung soll das öffentliche Interesse auf das Werk des Autors verstärken und den gesellschaftlichen Diskurs befördern. Der Preis wird alle zwei Jahre vom Verlag Klett-Cotta und der Allianz Kulturstiftung in Zusammenarbeit mit Eurozine, dem Netzwerk europäischer Kulturzeitschriften, vergeben und ist mit 15.000,- Euro dotiert.
Am Freitag, 4. März 2016, sind wir ab 9.30 Uhr wieder für Sie im Laden.
Aus Anlass der Preisverleihung erscheint im Bernstein-Verlag eine kleine Broschur, die dem Andenken Jean Amérys gewidmet ist: »Warum? Das Vermächtnis des Jean Améry«. Cathérine Hug im Gespräch mit Robert Menasse über Jean Améry, seine Wirkung und Aktualität. Ausstattung: 28 Seiten, durchgängig farbig, 8 Abbildungen, Rückenstichheftung, ISBN: 978-3-945426-21-0. Nähere Informationen finden Sie hier.
Ulrich Raupach und Rainer Weber sind Schichtarbeiter – Schlagwerk, live Elektronik, Klarinetten sind ihr Handwerkszeug und Ihr Arbeitsfeld ist die improvisierte Musik. Der Schlagzeuger aus Peritz (Riesa/Sachsen) und den Sankt Augustiner Klarinettisten Weber verbindet eine langjährige, nicht nur musikalische Freundschaft. Beide standen zusammen in zahlreichen größeren Ensembles und Projekten auf der Bühne, u.a. beim Improhazard Festival, das 2009 von Raupach initiert wurde und mit dem traditionsreichen Performance Orchester »Adam Noidlt Missiles« in Köln, wo Weber festes Mitglied an der Bassklarinette ist. Aber gerade in der kleinsten Formation, im Duo, können sie ihr gemeinsames Gespür für musikalische Formen, ihre Schichtarbeit, am besten entfalten, wie auch 2014 als Gäste im Kammermusiksaal des Beethovenhauses in Bonn. Ulrich Raupach (*1964), studierte in Leipzig und Halle Gefäßdesign/Glas + Keramik und arbeitet seit 1993 als selbständiger Designer mit eigener Porzellanmanufaktur. Parallel dazu ist er als Schlagzeuger, Perkussionist und Elektroniker in den Jazz-Szenen Leipzig und Dresden aktiv und konzertierte mit vielen namhaften Musikern. Nach einer Zusammenarbeit mit der Leipziger Pianistin Simone Weissenfels gründete er das Improhazard Festival für improvisierte Musik, das seit 2009 auf dem Gelände der eigenen Porzellanmanufaktur jährlich stattfindet. Rainer Weber (*1972), studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Bonn und genoss eine klassische Ausbildung auf der Klarinette. Seinen Lebensunterhalt verdient er im Moment als Speditionskaufmann am Flughafen Köln/Bonn. Seit 1993 erteilt er Späteinsteigern Klarinettenunterricht. Auf die kammermusikalischen Ausflüge mit romantischer Klarinettenliteratur folgt die intensive Beschäftigung mit Kompositionen Neuer Musik des 20./21. Jahrhunderts. Freie Improvisation kam ab 2007 dazu und bildet seit ca. 2010 den musikalischen Schwerpunkt. Seit 2012 ist er Mitglied des Kölner Performance- und Improvisationsorchesters »Adam Noidlt Missiles«. Raupach und Weber treten gemeinsam, solo und mit anderen Musikern bei Ausstellungen, Konzerten und natürlich beim Improhazard Festival auf, teilweise in direkter Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern.
Das bedeutet soviel wie »Stärkende Verbindung«. Die Liaison, ein Klanggeflecht, das die individuellen Stimmen der drei Musiker zu Athmosphären verdichtet, Geschichten zu erzählen vermag und mittels der Musik Bilder fast greifbar in die Luft malen kann. Live entstehen immer wieder neue zauberhafte Momente von Klangmalerei, die schillernd und fast so zerbrechlich wie Seifenblasen durch Raum und Zeit schweben. LiaisonTonique widmen sich in ihrer Zusammenarbeit hauptsächlich Kompositionen aus der Feder der Kölner Pianistin Laia Genc. Auch werden immer wieder handverlesene Stücke aus dem Jazzstandardrepertoire in eigenwilligen Bearbeitungen und mit dem Blick auf die zeitgenössische Musik in das Bandrepertoire integriert. Von lyrisch modernen Klaviertriopassagen über impulsiv groovende Songs und einen spielerischen Umgang mit freier Improvisation reizen die drei Musiker die Königsdisziplin des Jazzpianotrios aus. Dabei wird vor allem Wert auf die ständige Interaktion, die unmittelbare Spielfreude und den Reiz des immer Neuen gelegt. Mit viel Charme, einem erfrischend lebendigen Musizieren und dem nötigen Augenzwinkern vermag es die LiaisonTonique die Ohren und Herzen ihrer Zuhörer zu verzaubern.
Laia Genc (Piano) - Markus Braun (Bass) - Jens Düppe (Drums)
Laia Genc, geboren als halbe Türkin, aufgewachsen als ganze Preußin in Berlin, konvertiert sie schließlich in Köln zur rheinischen Frohnatur und und hat dort, sowie ein Auslandsjahr lang in Paris Jazzpiano studiert. Unter den zahlreichen Preisen, die sie sich allein oder mit ihrer “LiaisonTonique” im In- und Ausland erspielt hat, ist auch der Kölner Jazz Preis 2007. Ihre eigene Geschichte, geprägt durch die Suche nach Identität und authentischem Ausdruck, zeichnet Laias Musik aus - Elemente des Jazz, freie Improvisation, orientalische Einflüsse kombiniert mit Klangflächen und songhaften Strukturen. Mit ihrer Musik ist sie eine Grenzgängerin an der Schnittstelle von Jazz und kontemporärer Musik. Offen für die reichen Einflüsse des sich globalisierenden Lebens schöpft sie aus verschiedenen Kulturbereichen. Das Herzstück ihrer Arbeit ist das Projekt “LiaisonTonique”, das in 2005 sein Debütalbum “Trilogien” bei “JazzHausMusik” veröffentlichte und seither kontinuierlich weltweit konzertiert. Immer auf der Suche nach einem ganz eigenen und unverwechselbaren Sound, geht Laia Genc ihren sehr persönlichen musikalischen Weg. Unter ihren Fingern erklingt das Piano auf vielfältige Weise. Das eine Mal konventionell, ein anderes Mal verfremdet durch andere Spielweisen und eine kreative Erweiterung des Instruments. Tänzerisch balancierend bewegt sie sich mit viel musikalischem Charme zwischen den Strukturen auskomponierter Stücke und der Freiheit improvisierter Musik, bemüht ganz spielerisch verschiedene musikalische Genres und erschafft so eine lebendige Musik, die unerhörte Geschichten erzählt und den Zuhörer mit auf die imaginäre Reise nimmt.
Markus Braun, seit er früh seine Liebe zum Bass entdeckte, hat er die Fähigkeit entwickelt, die musikalische Handschrift seiner verschiedenen Projekte auszuarbeiten und zu schärfen, ohne sie nachzuzeichnen. Markus studierte an der Folkwang Hochschule Essen und an der Robert-Schumann Hochschule Düsseldorf. Aktiv beteiligt ist er in Bands wie Invisible Change, Hornstrom und der Maxime Bender Group. Er spielte u. a. mit David Binney, Will Vinson, Rick Margitza, Bart van Lier, Oliver Maas, Matthias Nadolny, John Ruocco, John Riley, Adrian Mears, Frederik Köster, Pablo Held und Matthias Bergmann. Diverse Tourneen und Konzerte führten ihn in die USA, nach England, Frankreich, Polen, Tschechien, Bulgarien, in die Niederlande, Luxemburg, Belgien und nach Griechenland.
Jens Düppe, ist Schlagzeuger und Komponist, er ist Projekteentwerfer und musikalischer Ideenfinder. Sein genreübergreifendes Interesse an Musik und auch an Kunst im Allgemeinen beschert ihm einen großen Wissensschatz und einen klaren Blick auf die unterschiedlichen künstlerischen Aspekte. Gleichzeitig wurzelt Düppes Schlagzeugspiel tief im Jazz und in der Improvisierten Musik, er hat die Essenz verschiedentlicher musikalischer Stile in einer Form verinnerlicht und findet so zu einem äußerst intuitiven und authentischen Spiel. Seine farbenreichen musikalischen Erfahrungen hat er u.a. in der Zusammenarbeit mit Künstlern wie Maria Schneider, David Liebman, Kenny Werner, Lee Konitz, Toots Thielemans, Charlie Mariano, Markus Stockhausen, Albert Mangelsdorff, allen Deutschen Radio Big Bands, dem Brussels Jazz Orchestra und dem Cologne Contemporary Jazz Orchestra sammeln können.
Die Reihe R²-JazzCube wird kuratiert von Jens Düppe.
Ein Klavierabend von und mit Lutz Görner. Am Flügel Nadia Singer.
Lutz Görner erzählt Beethovens Leben anhand seiner Briefe und vieler Zitate über ihn von Liszt, Chopin, Czerny, Grillparzer, Bettine Brentano und Goethe. Auf diese Weise spürt er den Menschen hinter dem Jahrtausend-Komponisten auf und macht die große Schere sichtbar zwischen Beethovens musikalischem Genie und seinem elenden, tagtäglichen Leben, das schon mit sechsundfünfzig Jahren ein von langer Krankheit geprägtes Ende fand. Theodor Adorno sagt über ihn:
Beethoven war ein Kraftgenie. Launisch, ungestüm, sonderbar, bengelhaft, roh, unbescheiden, stolz, eitel, wankelmütig, fremd und kalt. Aber dabei dennoch auch gutmütig, edel, empfindsam und der wärmste Freund.
Die Musik, die Sie hören werden: Sonate op.26 3. Satz; Sonate op.110 2. Satz; Rondo C-Dur WoO 48; Waldstein-Sonate 3. Satz; Sonate op.10 Nr. 2 3. Satz; Mondscheinsonate 1.-3. Satz; Adelaide; Hammerklavier-Sonate 2. Satz; Sonate Pathétique 2. Satz; Appassionata 1.-3. Satz.
Albert Einstein hat unser Verständnis von Raum und Zeit für immer verändert. Thomas de Padovas Biographie lässt Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie in gänzlich neuem Licht erscheinen. Berlin 1914: Einsteins Welt zerbricht. Seine Ehe mit Mileva scheitert, Deutschland zieht begeistert in den Krieg. Kollegen wie Max Planck unterschreiben den rassistischen »Aufruf an die Kulturwelt«, sein Freund Fritz Haber führt an beiden Fronten einen grausamen Gaskrieg. In bestechend klarer Prosa zeigt de Padova erstmals, wie Einstein in seinen frühen Berliner Jahren zum leidenschaftlichen Pazifisten wird – und wie er inmitten einer kollabierenden Welt die Physik neu erfindet.
Thomas de Padova wurde 1965 geboren, hat in Bonn und Bologna Physik und Astronomie studiert. Er lebt als freier Publizist in Berlin. Bei Piper veröffentlichte er zuletzt »Das Weltgeheimnis«, das vielbeachtete Wissenschaftsbuch des Jahres 2010 über Johannes Kepler und Galileo Galilei, sowie im Jahr 2013 den Wissenschaftsbuchbestseller »Leibniz, Newton und die Erfindung der Zeit«.
Karnevalsferien im R² - Dienstag, 9. Februar 2016 sind wir wieder für Sie da!
Das Ensemble ANUBHAB aus Kolkata/Indien mit Sitz in Köln tourt seit etwa 10 Jahren kontinuierlich durch Deutschland und fast alle europäischen Länder, um die indische Musik dem westlichen Publikum näherzubringen. Der Begründer des Ensembles und Direktor der gleichnamigen »ANUBHAB-ACADEMY indian music & more«, Debasish Bhattacharjee, ist ein begnadeter Tablaspieler und Lehrer. Viermal im Jahr lädt er für jeweils drei Monate einen Sänger und einen Instrumentalisten aus Indien ein, ihn bei den Konzerten zu begleiten. Gemeinsam werden sie mit indischen Klängen wie klassischen Ragas, spirituellen Bhajans und Sufi-Qawwali, volkstümlichen Ghazals und Indian light music ihr Publikum begeistern. Dazu wird .fabian, Künstler aus Siegburg, Fotos und Videosequenzen mit Impressionen aus Kolkata zeigen, die er bei einem sechswöchigen Aufenthalt bei der Familie von Debasish Bhattacharjee mit seiner Kamera eingefangen hat und die so eine Symbiose mit der musikalischen Darbietung von ANUBHAB bilden. Die Musik und die filmischen Impressionen bringen eine einzigartige, ganz besondere Stimmung hervor, die das Publikum verzaubern wird.
Matthias Claudius - Fragen an einen konservativen Freigeist. Eine literarische-musikalische Annäherung mit Wolfgang Wittmann (Rezitation und Gitarre) und Robert Scholtes (Klavier). »Matthias Claudius - ist das nicht der mit dem ›Abendlied‹? Macht der nicht religiöse Betroffenheitslyrik?« Stimmt. Greift aber zu kurz. Lernt man ihn mal näher kennen, den Boten aus Wandsbek, wie er sich genannt hat, bekommt man einen Einblick in einen vielschichtigen, streitbaren und widersprüchlichen Autor, der in einer spannenden Zeit des Umbruchs gelebt hat, der Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Am 21. Januar 1815 ist er gestorben. 2015 begeht man das Claudiusjahr. Wir sind dabei.
Wolfgang Wittmann - Gitarre, Rezitation. Bis 2012 Lehrer am Cornelius-Burgh-Gymnasium in Erkelenz - dort neben unterrichtlicher Arbeit Schwerpunkt kulturelle Bildung (Kultur am Burgh: Theater, Jazz, Rezitation) und Förderung des Theaterspiels (u.a. erster Preis beim Wettbewerb Goethe zum 250. Geburtstag, Sparte Darstellendes Spiel, ausgeschrieben vom Goethe-Museum Düsseldorf). Gibt Sprecherziehungskurse in Studienseminaren. Künstlerische Kooperation u.a. mit Peter Autschbach, Oliver Steller, Lutz Görner. Mitwirkung in Bands und Musikensembles unterschiedlicher Stilrichtungen (Rock, Pop, Jazz, Latin). Langjährige Rezitationserfahrung mit wechselnden Bühnenprogrammen (u.a. Goethes Werther). CD-Produktionen mit eigenen Kompositionen und Textvertonungen (Von Engeln und Teufeln, Metamorphosen). Lutz Görner produzierte mit ihm Büchners Lenz (als Medienpaket veröffentlicht beim Klett-Verlag). Gitarrist bei »Trio Gedankenspiel«.
Robert Scholtes - Tasteninstrumente. Musikpädagoge aus Leidenschaft. Seit 1992 Lehrer an der Kreismusikschule Heinsberg in den Fächern Klavier und Studienvorbereitende Ausbildung; diese soll begabten jungen MusikerInnen den Weg zum Hochschulstudium ebnen. Seit 2014 ebenfalls als Dozent tätig an der neu gegründeten Music Academy Aachen. Liveauftritte, Kompositionen, Arrangements und CD-Veröffentlichungen mit und für verschiedenste Formationen aus den Stilrichtungen Jazz, Pop, klassische Kammermusik und Chor. So z.B. seit 2005 erfolgreich bei der New Folk/Experimental Pop-Gruppe Dold um die Freiburger Sängerin, Komponistin und Texterin Rebekka Dold. Hier bislang drei CD-Veröffentlichungen und internationale Erfolge: So war Dold unter den 20 Finalisten des IAC Songwriting Competition mit u.a. Tom Waits in der Jury. Außerdem Platzierung unter den 500 wichtigsten Neuerscheinungen des Jahres 2009 des Billboard-Magazins und mehrfach ausgewählt für die WDR 2-Sendung Made in Germany – Szene NRW. Pianist bei »Trio Gedankenspiel«.
Wenn …
… ein wildes Geisterheer mit dem Woden, dem Wohljäger, dem Wilden Jäger vorneweg durch die dunkelsten Nächte des Jahres tobt
… die uralte Naturgöttin Holle (Perchta, Gode, Frick und Wittfru) prüft, ob alle Räder stillstehen und keine Frau es wagt, weiße Wäsche auf die Leine zu hängen
… Männer Haus und Stall ausräuchern und an den sogenannten Lostagen das Wetter des kommenden Jahres orakeln
… Sie diesen und anderen Geheimnissen auf die Spur kommen möchten, dann begeben Sie sich an diesem vorletzten Abend der Rau(h)nächte mit den Märchentöchtern auf die Reise in jene dunkle, ganz besondere Zeit, in die Zeit zwischen den Zeiten und Jahren, die Zeit der Rau(h)nächte. Die Märchentöchter Ursula Al-Baghdadi und Karin Hammes erzählen Märchen und Geschichten von uralten Begebenheiten, aus einer Zeit, als die Menschen ihre Ängste durch Bräuche mit tiefer Symbolkraft überwanden.
Öffnungszeiten über den Jahreswechsel …
Donnerstag, 31.12.2015 - sind wir bis 13 Uhr für Sie da!
Montag, 04.01.2016 - sind wir ab 09.30 Uhr wieder für Sie da!
[Das Motiv ist als Postkarte in der Buchhandlung zu haben: 1,- Euro/Karte]