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Sowohl das eine als auch das andere R ist zur Verleihung des diesjährigen Jean Améry-Preises an Adam Zagajewski in Berlin eingeladen. Der 1945 in Lemberg geborene, nach der Ausweisung der Familie in Gleiwitz aufgewachsene und nach langen Aufenthalten in Berlin, Paris und den Vereinigten Staaten heute in Krakau lebende Autor gehört zu den prägendsten Gestalten der europäischen Literatur. In seinem umfangreichen dichterischen und essayistischen Werk denkt der vielsprachige Pole und Kosmopolit über »Die kleine Ewigkeit der Kunst« nach in einem Europa, das gerade dabei ist, seine »Seele« zu verlieren. Ganz im Sinne des 1978 verstorbenen Schriftstellers Jean Améry, an den dieser Preis erinnern soll, verbindet sich bei Adam Zagajewski ein hellwacher politischer Verstand mit einem emphatischen Bekenntnis zur Kunst. Gelehrt, aber nie besserwisserisch, anschaulich, doch nie platt beschreibend, ironisch, ohne zynisch zu werden, nimmt er uns mit auf seine Ausflüge durch die europäische Kultur der Vergangenheit und Gegenwart, von denen die Leser stets als andere zurückkommen: bereichert und aufmerksamer geworden für unsere prekären Verhältnisse. Der Jury für den Jean Améry-Preis 2016 unter Vorsitz von Robert Menasse gehören László Földényi, Michael Krüger, Gila Lustiger und Christina Weiss an, sowie Claudio Magris als Ehrenmitglied. Der Jean Améry-Preis zeichnet Schriftsteller aus, die auf dem Gebiet der Essayistik Exemplarisches geleistet haben. Die Auszeichnung soll das öffentliche Interesse auf das Werk des Autors verstärken und den gesellschaftlichen Diskurs befördern. Der Preis wird alle zwei Jahre vom Verlag Klett-Cotta und der Allianz Kulturstiftung in Zusammenarbeit mit Eurozine, dem Netzwerk europäischer Kulturzeitschriften, vergeben und ist mit 15.000,- Euro dotiert.
Am Freitag, 4. März 2016, sind wir ab 9.30 Uhr wieder für Sie im Laden.
Aus Anlass der Preisverleihung erscheint im Bernstein-Verlag eine kleine Broschur, die dem Andenken Jean Amérys gewidmet ist: »Warum? Das Vermächtnis des Jean Améry«. Cathérine Hug im Gespräch mit Robert Menasse über Jean Améry, seine Wirkung und Aktualität. Ausstattung: 28 Seiten, durchgängig farbig, 8 Abbildungen, Rückenstichheftung, ISBN: 978-3-945426-21-0. Nähere Informationen finden Sie hier.